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Heinrich Mann - Der Untertan

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Roman „der Untertan“ von Heinrich Mann. Er bietet dir eine Zusammenfassung, sowie eine Übersicht über die Charaktere des Romans.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeine Informationen

Heinrich Manns Roman „Der Untertan“ erschien erstmals im Jahr 1918 und gilt als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Roman erzählt die Geschichte des Protagonisten Diederich Hessling, einer ambivalenten und faszinierenden Figur, die als Inbegriff des „kleinen Mannes“ und seines Verhaltens in der Wilhelminischen Ära angesehen werden kann. Der Roman wirft einen kritischen Blick auf die sozialen und politischen Verhältnisse im Deutschen Kaiserreich und bietet eine vielschichtige Analyse von Macht, Opportunismus und Unterwerfung.

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Zusammenfassung

Die Geschichte beginnt mit der Kindheit von Diederich Hessling in der fiktiven Stadt Netzig. Schon früh wird deutlich, dass Diederich ein überaus ehrgeiziges und machtbesessenes Kind ist, das stets nach Anerkennung strebt. Er wächst in einem kleinbürgerlichen Umfeld auf, in dem der Militarismus und die Hierarchien der wilhelminischen Gesellschaft stark ausgeprägt sind. Diederichs Vater, ein Provinzrichter, prägt ihn mit seinem autoritären Verhalten und seiner Erziehung.

Als junger Mann wird Diederich in die Preußische Armee eingezogen und kehrt nach dem Militärdienst in seine Heimatstadt zurück. Dort entdeckt er seine Leidenschaft für die Politik und gründet eine eigene Partei, die er zur Durchsetzung seiner persönlichen Interessen nutzt. Diederichs politischer Aufstieg wird durch seine Fähigkeit geprägt, sich den jeweiligen Machthabern anzupassen und ihre Ideologien zu unterstützen. Er wird zum Verkörperung des typischen „Untertans“, der keine eigene Meinung hat und sich bedingungslos der Obrigkeit unterwirft.

Im weiteren Verlauf des Romans wird Diederichs Opportunismus immer deutlicher. Er wird Mitglied des Stadtrats und geht rücksichtslos gegen politische Gegner vor. Er stellt sich gegen die aufkommende Arbeiterbewegung und setzt seine Macht und Einfluss zur Unterdrückung von politischen Unruhen ein. Diederichs Streben nach Macht und Status führt zu einer zunehmenden Entfremdung von seinen Freunden und seiner Familie. Seine Ehefrau, Guste, erträgt seine egozentrische Persönlichkeit und seine Herrschsucht, während seine Schwester Hertha sich von ihm entfremdet und sich der Kunst und der intellektuellen Welt zuwendet.

Der Erste Weltkrieg bricht aus und stellt eine Zäsur im Leben von Diederich und der gesamten Gesellschaft dar. Die Kriegserfahrungen führen dazu, dass Diederichs nationalistische Einstellung verstärkt wird und er noch mehr in die Ideologie des Kaiserreichs eintaucht. Doch der Krieg hinterlässt auch seine Spuren in der Gesellschaft, und Diederichs Position wird zunehmend fragwürdig.

Der Roman erreicht seinen Höhepunkt, als Diederich versucht, eine Position in der Reichsregierung zu erlangen. Sein Plan scheitert jedoch, und er wird mit den Konsequenzen seines eigenen Handelns konfrontiert. Der Sturz des Kaiserreichs und die aufkommende Weimarer Republik markieren das Ende einer Ära, aber auch das Ende von Diederichs persönlicher Ambitionen.

„Heinrich Manns „Der Untertan“ ist ein eindringlicher Roman, der die Charakterstudie eines Mannes im Spannungsfeld von Macht, Ehrgeiz und Opportunismus darstellt. Der Roman stellt wichtige Fragen nach der Verantwortung des Einzelnen in einer von Unterdrückung und Nationalismus geprägten Gesellschaft. Manns scharfe Kritik am wilhelminischen Deutschland und seiner blinden Verehrung des Kaisertums ist bis heute aktuell und bietet eine Reflexion über die Natur von Macht und die Gefahren des Opportunismus.

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Charaktere

In „Der Untertan“ von Heinrich Mann gibt es eine Vielzahl von Charakteren, die die Geschichte prägen und die unterschiedlichen Aspekte der wilhelminischen Gesellschaft repräsentieren. Hier ist eine Personenkonstellation, die die wichtigsten Figuren und ihre Beziehungen zueinander darstellt:

  1. Diederich Hessling: Der Protagonist der Geschichte. Er ist ein opportunistischer, machthungriger und unterwürfiger Mann, der sich bedingungslos den herrschenden Autoritäten anpasst.

  2. Guste Hessling: Diederichs Ehefrau. Sie ist eine geduldige und gehorsame Frau, die die egozentrische Persönlichkeit ihres Mannes erträgt, obwohl sie unter seinen Launen und seinen Machthandlungen leidet.

  3. Herr von Wulkow: Ein einflussreicher Adliger und Freund der Hesslings. Diederich sieht in ihm eine Vaterfigur und strebt danach, ihm in Status und Macht gleichzukommen.

  4. Pastor Zillich: Ein opportunistischer Geistlicher, der Diederichs politische Ambitionen unterstützt und ihm den Weg in die Politik ebnet.

  5. Lauer: Ein ehemaliger Schulkamerad von Diederich, der zu einem erfolgreichen und angesehenen Arzt aufsteigt. Lauer ist ein Kontrast zu Diederich, da er seine Macht und sein Wissen zum Wohl der Gesellschaft einsetzt und nicht für persönliche Ambitionen.

  6. Hertha Hessling: Diederichs Schwester. Sie ist eine intellektuelle und freigeistige Frau, die sich von der Enge der kleinbürgerlichen Gesellschaft abwendet und sich der Kunst und der intellektuellen Welt zuwendet. Sie steht im starken Gegensatz zu Diederichs Unterwürfigkeit und Opportunismus.

  7. Napoleon Fischer: Ein Klassenkamerad von Diederich, der sich politisch engagiert und die aufkommende Arbeiterbewegung unterstützt. Er wird zu einem Rivalen von Diederich und steht für die Opposition gegen die autoritäre Herrschaft.

  8. Konsul Buck: Ein reicher und mächtiger Unternehmer, der Diederichs politische Ambitionen unterstützt und ihm in der Geschäftswelt hilft. Er symbolisiert die Verbindung zwischen Kapital und Politik in der wilhelminischen Gesellschaft.

Diese Personenkonstellation verdeutlicht die verschiedenen sozialen Schichten, Charaktereigenschaften und Wertesysteme, die in der Geschichte eine Rolle spielen. Sie tragen zur Darstellung der politischen und sozialen Dynamik im wilhelminischen Deutschland bei und zeigen die Ambitionen, Unterwürfigkeit, Rivalitäten und moralischen Dilemmata der Figuren auf.

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